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Telemetrie / Hundeortung

Versuch einer allgemeinverständlichen Erklärung

 

Grundsätzlich müssen wir zwischen zwei verschiedenen Arten der Hundeortung unterscheiden

1.) Ortung per Telemetrie:

Hierbei sendet der Sender, den der Hund trägt ein Funksignal aus, das von einem Empfänger

aufgegriffen und in ein sicht- und hörbares Signal umgewandelt wird.

Die Frequenz des Senders bewegt sich normalerweise im Bereich von 433,xxx- 434,xxx MHz, die Sendeleistung ist aufgrund rechtlicher Vorgaben der Bundesnetzagentur auf 500mW beschränkt.

Der Vorteil dieser Technik ist die völlige Unabhängigkeit von Telefonnetzen oder Satellitenverfügbarkeit.

Nachteilig ist die Tatsache, dass die Funkwellen nicht von einem Tal über einen Berg hinweg ins nächste Tal „ überschwappen. Dies ist physikalisch begründet und auch durch stärkere Sendeleistung etc. nicht zu verbessern.

Mit dieser Technik arbeiten z.B. die Geräte der Firma Televilt, die unter dem Produktnamen „Contact pro“ verkauft werden.

Anwendungstipp: Versuchen Sie bei der Verwendung von „Contact pro“ Geräten mit möglichst kleiner Impedanzeinstellung ( einzustellen über das große Drehrad mitten auf dem Empfänger) Kontakt zu Ihrem Sender zu bekommen.

Sollte auch bei großer Einstellung im hügeligen oder bergigen Gelände keine Kontaktaufnahme möglich sein, versuchen Sie, von einem möglichst hohen Punkt zu peilen.

Achtung: Fernseh- oder Radiosender können erhebliche Störungen verursachen.

 

2) Peilung per GPS – Ortung:

Bei der GPS-Ortung werden der Standort des Senders ( = Hund) und der des Empfängers        ( = Hundeführer) per Satellit geortet.

Wichtig: GPS Satelliten sind keine Kommunikationssatelliten, d.h. der Sender und der Emfänger müssen auf anderem Wege kommunizieren.

Auch hierbei gibt es wieder zwei gängige Möglichkeiten:

 

2.1 Die Standortdaten von Sender und Empfänger werden über das normale Handynetz ausgetauscht. Die Standortdaten des Hundes können dann mit einem GPS-fähigen Handy aufgenommen werden, und mit Hilfe von im Handy hinterlegten Karten kann der Standort des Hundes sowie der Weg zwischen Hundeführer und Hund dargestellt werden.

Alternativ , wenn sie über kein GPS- fähiges Handy verfügen, können auch nur die Längen- und Breitengrade übertragen werden. Diese Daten können dann in ein handelsübliches

GPS Gerät ( z.B. Garmin Geräte) eingegeben werden, um den Hund zu finden.

Vorteil: Der Standort des Senders kann weltweit festgestellt werden.

Nachteil: Sowohl Sender als auch Empfänger müssen sich in ein Handynetz einwählen können. Die Stärke des Handynetzes muss ausreichen, um mindestens eine SMS zu übertragen und zu empfangen.

Anwendungstipp: Verwenden Sie ausländische Prepaidkarten, denn diese sind nicht an ein bestimmtes Netz ( z.B. E-Plus, D1 o.ä.) gebunden, sondern suchen sich immer das stärkste verfügbare Netz.

 

2.2) Die Standortdaten von Sender und Empfänger werden über Funkwelle ausgetauscht.

Auf dem Empfänger werden diese Daten dann wiederum in sicht- und hörbare Signale umgewandelt.

Vorteil: Völlige Unabhängigkeit von Handynetzen, d.h. diese Geräte erlauben auch eine Ortung des Hundes in Gebieten, in denen überhaupt kein Handynetz vorhanden ist.

Nachteil: Auch diese Geräte unterliegen den unter der Rubrik Telemetrie dargestellten Einschränkungen.

Auch hier ist die Sendeleistung auf 500mW beschränkt.

Mit dieser Technik arbeiten z.B. die Geräte der Firma BS Planet

 

Eine Besonderheit stellen die Geräte der Firma Tinyloc dar.

Diese Geräte arbeiten sowohl im Telemetrie- als auch im GPS- Modus.

Da das Datensignal, das den GPS- Modus darstellt, einen großen Umfang aufweist, und jeweils zu 100% empfangen werden muss um den Standort des Senders darzustellen, sind diese Geräte so konstruiert, dass sie grundsätzlich zuerst im Telemetrie- Modus arbeiten.

Die Richtung, in der sich der Hund befindet, wird dann über eine Zahl dargestellt. Die Richtung, in der sich Ihr Hund befindet, ist die, in der die größte Zahl im Display erscheint.

Erkennt das Gerät, dass die Funkverbindung zum Sender stark genug ist, erscheint im Display die Anzeige „ GPS ok“. Per Knopfdruck kann dann in den GPS- Modus umgeschaltet werden, so dass der Empfänger dann per Pfeilanzeige und Meterzahl den Weg zu Ihrem Hund weist.

 

Garmin Astro:  Seit einigen Monaten ist auch das Garmin Astro 220 mit dem DC30 Halsbandsender unter bestimmten Bedingungen zulässig.

Diese sind: es dürfen nur Geräte, die auf der Frequenz 155,45 MHz senden eingesetzt werden.

Zudem ist eine Zulassung ( Gebührenpflichtig !!) der Bundesnetzagentur notwendig.

 

Die Garmin Astro220 Geräte sind technisch sehr ausgereift und bieten einen hervorragenden

Bedienungskomfort. Sie verfügen über einen hervorragenden GPS Empfänger und senden Signale mit 1,5 Watt Leistung.

Meiner Meinung nach stellen Garmin Astro- Geräte zur Zeit das Non- Plus- Ultra der Hundeortung dar.

 

 

Ihr René Wiese